About

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Da ich jetzt ein paar Einträge hier geschrieben habe, sollte ich vielleicht auch etwas über mich schreiben… Ich bin senior-witch bei Twitter, susanna bei Dreamwidth, senior_witch bei LiveJournal und susanna bei Nanowrimo. (Vielleicht gibt es ja noch einige, die mich von dort kennen.)

Den Nick Senior-Witch habe ich mir zu Ehren von Granny Weatherwax aus den Scheibenwelt-Romanen von Terry Prattchett zugelegt. Ursprünglich war es ein Forumstitel, als ich bei einem Messageboard zum „senior member“ aufgestiegen war und mir einen Titel ausdenken durfte. Als ich dann bei LiveJournal eingestiegen bin, war „susanna“ schon vergeben, so dass ich meinen Forumstitel als Nick benutzte. Susanna ist mein richtiger Vorname (eigentlich ganz gewöhnlich Susanne), meinen Nachnamen benutze ich online nicht.

Ich schlage mich zur Zeit als Nachhilfelehrerin durch (Mathematik, manchmal auch Physik), außerdem habe ich mich als Gaststudentin für Politische Wissenschaft eingeschrieben. Im Wintersemester schaffte ich eine Veranstaltung, jetzt, im Sommersemester zwei. Ich nehme Gesangsstunden und lerne Tai-Chi, und das war’s eigentlich, was es über mich zu erzählen gibt.

Ein paar Worte zu den Themen, über die zu schreiben ich vorhabe:

Feminismus:

Ich begann als Gleichheitsfeministin. Gleichberechtigung war bei mir in der Familie nicht selbstverständlich: wenn wir bei den Großeltern zu Besuch waren, musste ich abtrocknen, mein Bruder nicht. Mit meinem Bruder unternahm mein Vater eine lange Fahrradtour von 140 km (die meinen Bruder im Prinzip überforderte); ich musste darum betteln, dass er mit mir mal etwas kürzeres unternahm (80 km, was im Prinzip auch eine Überforderung war, da wir schon um 14 Uhr ankamen. Mittlerweile würde ich mir den ganzen Tag Zeit nehmen.)

Als Studentin lernte ich den Differenzfeminismus kennen, und habe alle Auswüchse mitgemacht, bis hin zu „wir schnitzen uns eine steinzeitliche Venus aus Speckstein.“ Dass ich nebenher Physik studierte, machte die Sache nicht einfach – es sind zwei verschiedene Welten.

Ungefähr als ich mit dem Studium fertig war, kamen Gender und Queer auf. Ich hatte mich schon einmal umgestellt, vom Gleichheits- zum Differenzfeminismus, und wollte es nicht noch einmal wechseln, vor allem, weil die Texte so schwer waren, dass ich sie als nicht-Fachfrau nicht verstehen konnte. Was ich verstand, war, dass nicht nur die Geschlechterrollen (gender), sondern auch das biologische Geschlecht nun in Frage gestellt wurde, und das war mir zu viel.

Ich kehrte wieder zum alten Gleichheitsfeminismus zurück, der nicht nur Gleichberechtigung, sondern auch eine Auflösung der Rollenbilder forderte, was viele heutzutage vergessen haben – sonst hätte ich nie Physik studiert. Mein Lieblingsbuch ist jetzt „Drei Guineen“, mein aktiver Feminismus erschöpft sich darin, dass ich auch Mädchen dazu antreibe, sich in Mathematik anzustrengen, und dass ich sauer bin auf Mütter, die dies für unwichtig halten, weil Mädchen ja ohnehin in Mathematik nicht begabt sind und es auch nicht sein müssen.

Bildung
Ich bin aus diversen Gründen aus der Schule ausgestiegen, aber ich kann nicht ganz lassen von Jugendlichen. Ich habe erst ehrenamtlich in verschiedenen Projekten mitgearbeitet, und jetzt gebe ich Nachhilfe, und hin und wieder denke ich darüber nach, was im Bildungssystem falsch läuft.

Krieg und Frieden

Eine Art Steckenpferd, obgleich es eigentlich ein zu ernstes Thema ist, um Steckenpferd zu sein. Als ich jung war, war noch klar, dass Angriffskriege nicht erlaubt sind, und dass das eigene Land so etwas nie tun würde (schließlich haben sind mehrere Angriffskriege in der Vergangenheit in Katastrophen geendet, und zwar in selbstverschuldeten Katastrophen.) Nur Länder, die so böse sind wie das eigene Land damals war, greifen andere Länder an.

Jetzt hat sich dies geändert: es gibt wieder Gründe, die einen Angriffskrieg legitim erscheinen lassen. Es fällt mir schwer, mich darauf einzustellen und die Grundsätze aufzugeben, die ich als Jugendliche gelernt habe, zumal sie mir plausibel erscheinen, und mir die neuen Gründe, die Angriffskriege wieder erlauben, viel zu anfällig für Missbrauch sind.

4 Antworten zu About

  1. madove schreibt:

    Wow.
    Ich bin gerade (von Antje Schrupp aus) hier reingeschneit und ziemlich begeistert von der ruhigen, fundierten, ausführlichen Weise, in der Du Deine Standpunkte vorträgst, die zufällig meinen sehr ähneln 😉
    Ich werde auf jeden Fall die älteren Posts nachlesen, vor allem die zu Libyen, und freue mich auf mehr. *bookmark setz*

    • susanna14 schreibt:

      Danke für die Komplimente! IMir selbst geht es ja so, dass ich bei Antje Schrupp oft das Gefühl habe, dass alle anderen mehr wissen als ich, so dass ich mir unsicher bin, ob ich überhaupt kommentieren soll. Aber jetzt werde ich wieder mehr schreiben.

      Ach, ja, Libyen. Wenn nichts Besonderes passiert (Ermordung eines Generals) hört man kaum noch davon, und ich muss zu amerikanischen pazifistischen Websites gehen, um mich zu informieren. Ich fürchte, da ist wieder so ein schleichender Krieg ohne Fortschritt angezettelt worden….

  2. Stefan schreibt:

    Ich komme über den selben Weg hier her und werde hier auch mal mehr rumlesen! Bin nicht sicher, ob er so trocken gemeint war, aber mein absoluter Favorit zum Thema „Fappygate“:
    __
    „P.S. Immerhin weiß ich jetzt, was passiert ist.
    ..
    Kehre jetzt zu meiner Beschäftigung mit Antisemitismus zurück.
    __

    • susanna14 schreibt:

      Ja, ehrlich, das ist doch absoluter Kindergarten, was da bei flappygate passiert. (Mit Antisemitismus beschäftige ich mich studiumsmäßig. Und das mit der Vorwurfkeule könnte auch einmal untersucht werden. Habe zur Zeit die Dokumentation von Frank Schirrmacher zur Walser-Bubis-Debatte auf dem Sofa liegen.

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