Einige Gedanken zum Zweiten Hobbitfilm: Kriegt er sie?

Ich habe mir natürlich auch den zweiten Teil des Hobbitfilms, „Smaugs Einöde“ angesehen, und ich habe mir einige Gedanken dazu gemacht. Ich habe überlegt, nach einem anderen Ort zu suchen, wo ich diesen Text veröffentlichen kann, habe aber nach einem freundlichen Kommentar zum gestrigen Text beschlossen, dass hier der richtige Ort ist.

Ich habe einige allgemeine Bemerkungen zu Peter Jacksons Verfilmung im Sinne einer Kritik und einige Gedanken zu den wichtigsten Veränderungen des Films gegenüber der Buchvorlage geschrieben. Da ich aber niemanden spammen oder spoilern möchte, findet sich alles hinter dem Cut…

Erst einmal einige allgemeine Kritik: Die Verfilmung hat mich nicht enttäuscht, da ich mittlerweile weiß, was Peter Jackson kann und was er nicht kann. Zu loben sind opulente Bilder, liebevoll gestaltete Details, witzige Actionszenen, nicht so gut sind mangelnde Subtilität, Action, die man nicht ernst nehmen kann, und vor allem, dass Peter Jackson nicht einmal den Versuch macht, Zeitdauer darzustellen. Eine meiner Lieblingsstellen im Buch ist die Wanderung durch den Düsterwald, bei der den Zwergen die Nahrungsmittel ausgehen, so dass sie verzweifeln und Dummheiten machen und sich am Ende sogar freiwillig gefangennehmen lassen, in der Hoffnung, dass die Elben ihnen etwas zu essen geben werden. Peter Jackson kann mit dieser Stelle anscheinend überhaupt nichts anfangen.

Vermisst habe ich zwei der Stellen, die im Buch zu meinen Lieblingsstellen gehören: Thorins Einzug in Seestadt mit Kili, Fili und Bilbo, und die Stelle, in der er dafür sorgt, dass Bofur und Bombur auf die „Türschwelle“ gezogen werden, obgleich der Drache jeden Augenblick angreifen kann. Dafür enthält der Film einige andere interessante Szenen.

Auf dem Dachboden mit den alten Erzählmustern: Einige Bemerkungen zu den wichtigsten Veränderungen des Films gegenüber der Buchvorlage

Peter Jackson und sein Team haben die Handlung des Hobbitfilms an mehreren Stellen gegenüber der Romanvorlage verändert. Mehrere dieser Veränderungen stehen unter dem Verdacht, dass sie nicht künstlerischen Erwägungen, sondern der Rücksicht auf die angeblichen Erwartungen des sogenannten Mainstreampubli­kums zu verdanken sind. (Meistens äußern Menschen, denen diese Veränderungen nicht gefallen und die sich also nicht zu Mainstreampublikum zählen, einen sol­chen Verdacht.)

Meine eigene Kritik an diesen Veränderungen besteht nicht darin, dass sie angeb­lich fürs Mainstreampublikum sind (von dem ich mich nicht abgrenze: die „Ver­jüngung“ Thorins finde ich sehr angenehm), sondern darin, dass sie gedan­kenlos geschehen: Als wären die Filmemacher Jugendliche im Secondhandladen, die sich nach Kleidungsstücken umsehen, ohne sich zu fragen, ob sie ein bestmmtes Stück brau­chen, ob es zum Rest der Garderobe passt oder zu welcher Gelegenheit sie es anziehen können, schaut sich das Filmteam auf dem Dachboden um, wo die ge­sammelten Motive und „Tro­pes“ (1) der letzten Jahrhunderte hängen, und nimmt, was ihnen cool und wirkungs­voll er­scheint, ohne zu bedenken, wie das, was sie auswählen, zum Rest der Ge­schichte passt und wie die Bedeutung der Geschichte verändert wird, und auch ohne zu durch­denken, welche Symbolik möglicherweise in dem steckt, was sie da aus­gesucht haben.

1 Weiße Sterne – Roter Mond: Einige Gedanken zu den Szenen zwischen Tauriel und Kili (2)

Die Szenen zwischen Tauriel und Kili gehören zu den umstrittensten hinzugefüg­ten Szenen des zweiten Hobbitfilms. Manche finden sie gut, manche finden sie völlig überflüssig. Manche, darunter ich selbst, differenzieren in ihrem Urteil zwi­schen einzelnen Sze­nen. Mein abschließendes Urteil werde ich erst fällen, wenn ich auch den dritten Teil gese­hen habe und weiß, für welchen der beiden Männer sich Tauriel entscheidet und ob sie stirbt und wie sie stirbt und was bis zum Ende des Films sonst noch pas­siert.

1.1 Dem Frauenmangel abhelfen

Es ist ziemlich offensichtlich, dass Tauriel eingeführt wurde, weil in der Roman­vorlage keine Frauen vorkommen. Bei einem Kinderbuch mag das okay sein, für einen Kinofilm, der das jugendliche und erwachsene Mainstreampublikum in die Kinos locken soll, (angeblich) nicht. Nicht nur die weiblichen, sondern auch die männli­chen Zuschauer möchten etwas fürs Auge haben. (Für das weibliche hete­rosexuelle Publikum sind schon einige Zwerge aufgehübscht worden. Darüber, wie Lesben auf Tauriel und Schwule auf Thorin, Kili und Fili reagieren, werde ich hier keine Spekulationen anstellen. Wahrscheinlich reagieren sie genauso unter­schiedlich wie heterosexuelle Menschen.)

Also wurde eine weibliche Figur erfunden. Sie sollte hübsch sein, um die männli­chen Zuschauer zu begeistern, und sie sollte eine Kämpferin sein, weil die jungen Frauen heutzutage (angeblich) starke Frauen in ihren Filmen se­hen wollen. Dar­aus ergab sich, dass es eine Elbin sein musste. Außerdem musste eine Liebesge­schichte eingebaut werden (wozu eine Frauenfi­gur einführen, wenn sie sich nicht verliebt), und zwar am besten mit einer der vorhandenen Figuren, um eine Ver­knüpfung zum Rest der Geschichte herzustellen. Dazu bot sich Kili an, der die meisten Fans unter den Zuschauerinnen gewonnen hat. (Thorin, der wahrschein­lich ähnlich viele Fans hat, würde sich nie durch eine Elbin von sei­nem Vor­haben ablenken lassen.) Eine Verbindung zwischen einer Elbin und einem Zwerg bot auch eine Möglichkeit, ein weiteres klassisches Motiv einzu­bauen: „Young Love versus Old Hate“ (3) . Eine Dreiecksgeschichte mit Legolas, der aus den Herr-der-Ringe-Fil­men bekannt ist, bot sich ebenfalls an – Liebesgeschichten sind inter­essanter, wenn es einen Konflikt gibt. Und da man sich schon auf dem Dachbo­den mit den alten, klassischen Motiven befindet, kann man sich noch weiter umsehen und schauen, ob dort noch etwas ist, was man einbauen kann. Aber leider finden sich dort neben einigen schö­nen alten Stücken (eben dem Motiv der Liebe zwi­schen Angehörigen verfeindeter Völ­ker), die nur noch etwas aufgepeppt und der eige­nen Geschichte angepasst werden müssen, auch ein paar Teile, die längst zur Altkleidersamm­lung gegeben werden hätten müssen. Eines davon ist das Klischee von der Heile­rin, insbesondere wenn es mit der traditionellen Aufteilung von Frau­en in Huren und Heilige verknüpft ist. (Die Heilerin ist meistens eine Hei­li­ge.)

1.2 Die Heilerin

Bei „TV Tropes“ findet sich der Florence Nightingale Effect“ (4) beschrieben, die Liebe zwi­schen Krankenschwester und Patient. TV Tropes weist darauf hin, dass eine solche Liebe im realen Leben sehr selten und außerdem mit guten Gründen verboten ist. Auch die Namensgeberin, Florence Nightingale, achtete darauf, dass weder sie selbst noch die Krankenschwestern und Schwesternhelfe­rinnen, die für sie arbeiteten, Liebesbeziehungen mit den Soldaten begannen, die von ihnen ge­pflegt wurden.

Solch ein Verbot verhindert natürlich nicht, dass Menschen Phantasien entwi­ckeln. Bei TV Tropes finden sich vor allem Beispiele, in denen aus der Patient-Krankenschwester-Beziehung eine echte Liebesbeziehung wird. Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit: Die Patient-Krankenschwester-Beziehung ist die Liebes­beziehung. Die Berührungen, die im Rahmen der Pflege geschehen, und vielleicht dazu noch ein paar Berührungen, die nicht unbedingt notwendig sind (Hand hal­ten, Hand auf Stirn legen), sind alles, wozu es je kommt. Sie reichen aber aus, denn eine sexuelle Beziehung im eigentlichen Sinn ist nicht geplant: Die Kran­kenschwester soll rein und unberührbar bleiben und als Heilige verehrt wer­den. Die einzigen Berührun­gen, die erlaubt sind, sind diejenigen, die im Rahmen der Pflege notwen­dig sind, denn diese sind per definitionem unerotisch, gleichgült­ig wie in­tim sie tat­sächlich sind (5) .

Berührungen, die trotz der Unberührbarkeit der Frau möglich sind, Berührungen, die gleichzeitig erotisch und nicht erotisch sind, und die herbeigesehnt und gleich­zeitig nicht herbeigesehnt werden: eine Situation voller Widersprüche, die beide Beteiligte sehr unglücklich machen kann und die entweder überwunden werden oder mit dem Tod eines oder beider der Beteiligten beendet werden muss.

In seinem Buch „Männerphantasien“ (6) analysiert Klaus Theweleit Autobiographien und Romane, die in der bürgerkriegsartigen Situation nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland spielen und die aus der Per­spektive der Mitglieder der Freikorps geschrieben sind, welche die Republik, aber noch mehr den Kommunismus be­kämpften. Im ersten Band wird vor allem das Verhältnis dieser „soldatischen Männer“ zu Frauen und Sexualität untersucht, und dabei werden die rote und die weiße Krankenschwester einander gegenüberge­stellt. Die rote Krankenschwester stammt aus den niederen Schichten, und sie ist nicht wirklich eine Kranken­schwester, sondern pflegt ihre Krieger auch oder vor allem dann, wenn diese ge­sund sind. Die weiße Krankenschwester ist oft eine Adlige, sie ist schön und un­berührbar und steht hoch über dem Protagonisten. In aller Regel ist sie jung ver­witwet, oft erst nach einer Woche Ehe, aber sie hat ihrem Mann ewige Treue bis über den Tod hinaus geschworen.

Die Aufteilung entspricht der Aufteilung von Frauen in Huren und Heilige, mit dem Unterschied, dass die „Huren“ nicht einmal sexuell ausgebeutet werden, da sie zum Feind gehören und nur mit den Männern der eigenen Gruppe schlafen, nicht mit den Soldaten der Freikorps. Die Soldaten der Freikorps ermorden die Frauen der Gegner, wenn sie sie treffen. (7)

In der Heilungsszene im Film heilt Tauriel Kili durch Zauberkräfte, und da­bei leuchtet und singt sie. Mit dieser Entscheidung haben die Filmemacher sie hoch über Kili erhoben: Sie ist eine magische Figur, er ist sehr irdisch. Sie wird zur Fi­gur der Heiligen, die im Prinzip unerreichbar ist. (Möglicher­weise leuchtet sie nicht wirklich, sondern nur Kili sieht sie leuchten: das würde bedeuten, dass sie in sei­nen Augen hoch über ihm steht. Allerdings unterläuft er dieses Muster.)

Menschen, die die LotR-Filme bes­ser kennen als ich, weisen darauf hin, dass Pe­ter Jackson eine Szene mit Arwen zi­tiert habe, in der diese ebenfalls leuch­tet. Auch die Szene mit Arwen ist von Peter Jackson und seinem Team hinzu­gefügt: Im Buch ist Heilen Männersa­che: Gandalf, Elrond und vor allem Aragorn retten Menschen und Hobbits, die von den Ringgeistern ver­wundet wur­den, und sie leuchten nicht. Glorfindel leuchtet, aber dies ist Frodos veränder­ter Wahrnehmung zuzuschreiben: Elben, die in Eldamar gelebt haben, erscheinen ihm weiß leuch­tend. Da Arwen im Film Glorfindel er­setzt, mag es in Ordnung sein, dass sie leuchtet.

Mir fällt kein Argument ein, dass Tauriel leuchten müsste. Sie ist keine Hochelbin, die einige Zeit in Eldamar verbracht hat, und Kilis Wahrnehmung ist nicht verän­dert wie die Frodos. Weder trägt er den Ring, noch ist er so schwer verletzt, wie Frodo war. Er beteiligt sich sogar noch, so gut es geht, am Kampf, und er zeigt keine Anzeichen von Depression oder Verzweiflung. Dass Tauriel leuchtet, kann also nur bedeuten, dass sie als Elbin automatisch über Menschen und Zwergen steht, obgleich sie eine gewöhnliche Waldelbin ist. Auch Kili selbst scheint sie so wahrzunehmen.

Allerdings hält diese Wahrnehmung nicht lange an: Als Kili schließlich gerettet ist, spricht er sie an. Er vermutet, dass sie nicht Tauri­el sein könne, weil Tauriel im Sternenlicht wandere, dann nimmt er ihre Hand und fragt, ob sie meine, dass Tau­riel ihn hätte lieben können. Es ist dabei nicht klar, ob er sie wirklich nicht er­kennt, und mittlerweile neige ich zu der Annahme, dass Kili weiß, dass die Frau neben ihm Tauriel ist. Warum sollte er die Hand einer fremden Frau oder die Hand einer Er­scheinung nehmen und sie fragen, ob Tauriel ihn lieben könnte? So zu tun, als sei er unsi­cher, ob sie es wirklich ist, erlaubt ihm, sie zu berühren und sie zu fragen, ob sie ihn liebt. Er gibt vor, sie als hoch über sich stehend anzusehen, so dass sie für ihn unerreichbar sei („sie wandelt im Sternenlicht“), aber tatsächlich nutzt er die Gelegenheit, sie zu berühren und zu sagen, was er fühlt und was er sich erhofft, und seinerseits sie nach ihren Gefühlen zu fragen.

1.3 Rot und Weiß

Die meisten, die ich gefragt oder deren Kommentare ich gelesen habe, vermuten, dass Kilis Liebe unerwidert bleibt und dass Tauriel sich für Legolas entscheiden wird. Möglicherweise führt gerade die Heilszene zu dieser Vermutung: Eine Frau, die engelsgleich leuchtet, geht nicht mit einem ins Bett. Und womöglich schre­cken selbst viele weibliche Fans von Kili vor dem Gedanken zurück, dass sich eine edle Elbin wie Tauriel mit einem Zwerg verbinden soll, der einen Kopf klei­ner ist als sie und dem man ansieht, dass er lange unterwegs war (auch wenn er hüb­scher ist als die meisten seiner Gefährten.)

Mit Ausnahme der Heilszene (in der er, wie oben ausgeführt, nur so tut) scheint Kili selbst Tauriel dagegen nicht als hoch über sich stehend anzusehen. Schon in den Kerkerszenen, in denen er sich mit ihr unterhält, scheint er keine Zweifel zu haben, dass er, ein Zwerg, für eine Elbin at­traktiv sein könnte. Es gibt zwei davon: In der ersten fordert er sie auf, ihn zu durchsuchen, weil er alles mög­liche in der Hose haben könne. Er nimmt Augen­kontakt auf, bevor er sie an­spricht, so seine Frage nicht geradewegs als sexuelle Belästigung eingeordnet werden muss, aber es bleibt eine primitive Anmache, die Tauriel entsprechend mit einer Beleidigung beantwor­tet. Eine hoch über sich stehende Frau würde er nicht auf solch direkte Weise an­baggern. (Im englischen Original sagt er fast das gleiche wie auf deutsch, „I could have anything down my trousers“. Ich kann nicht beurteilen, ob das auf Englisch ebenfalls eine primitive Anmache darstellen würde.)

Die zweite Szene lässt sich als ernst gemeinter Annäherungsversuch verstehen. Sie verlässt ein Fest, das im oberen Stockwerk im Gange ist, um nach ihren Ge­fangenen zu sehen. Ob sie das Fest freiwillig verlässt oder um ihre Pflicht zu tun, ist unklar: Falls sie ihre Pflicht tut, vernachlässigt sie sie, indem sie mit Kili redet, statt auch die anderen Gefangenen zu kontrollieren. Falls sie es freiwillig verlässt, wirft dies die Frage auf, wie langweilig Elbenfeste sind. Kili spielt gerade mit ei­nem Stein, den seine Mutter ihm gegeben hat. Als sie nach dem Stein fragt, foppt er sie zunächst, indem er behauptet, jeder, der die Inschrift lese, sei ver­flucht, und dann erklärt, dass das doch nicht stimme. Er erzählt ihr, dass ihm der Stein von seiner Mutter gegeben wurde, die sich um ihn sorgt. Er lässt den Stein durch die Gitterstäbe der Zelle nach draußen rollen, und nachdem sie ihn aufgeho­ben hat, sprechen sie über das Fest im oberen Stockwerk. Sie erzählt ihm vom Sternen­licht, das den Elben heilig ist, und er erzählt ihr von einem Feu­ermond, den er ein­mal gesehen hat.

Durch ihr Gespräch zieht sich ein Muster von Weiß und Rot: Die Erinne­rung an das weiße Licht der Sterne, das kalt und weit entfernt, aber auch kostbar und rein ist, gegen das rote, goldene Licht des Feuermondes und die Erinnerung an die ei­gene Mutter, die sich sorgt. Kili hat das letzte Wort in diesem Austausch.

Weiß steht für Reinheit. Im Herrn der Ringe werden zwei Frauen mit dieser Farbe in Verbindung gebracht, Galadriel und Eowyn. Aber während es für Galadriel an­zeigt, dass sie tatsächlich über den meisten anderen Bewohnern Mittelerde steht – die letzte Noldor Mittelerdes, die noch in Aman geboren wurde – ist die Verbin­dung mit der Farbe Weiß in Eowyns Fall ein eher zweifelhaftes Kompliment. Ara­gorn hält sie für kalt und hart (8) :

„Very fair was her face, and her long hair was like a river of gold. Slender and tall she was in her white robe girt with silver; but strong she seemed and stern as steel, a daughter of kings. Thus Aragorn for the first time in the full light of day beheld Eowyn, Lady of Rohan, and thought her fair, fair and cold, like a morning of pale spring that is not yet come to womanhood.“

„When I first saw looked on her and perceived her unhappiness, it see­med to me that I saw a white flower standing straight and proud, sha­pely as a lily, and yet knew that it was hard, as if wrought by elf-wrights out of steel. Or was it, maybe, a frost that had turned its sap to ice, and so it stood, bitter-sweet. Still fair to see, but stricken, soon to fall and die.“

Faramir, der Eowyn vorbe­haltlos schön findet und sich in sie verliebt, sieht trotz seiner Verliebtheit ihr Un­glück, und das erste Geschenk, das er ihr macht, ist ein Mantel, der nicht weiß, sondern dunkelblau ist und der einmal seiner Mutter ge­hört hat. (Außerdem vergleicht er sie nicht ständig mit Gegenstän­den.)

Weiß ist keine positiv besetzte Farbe, dazu ist sie zu kalt. Kili bietet Wärme, die nicht nur durch die Farben Rot symbolisiert wird, sondern auch dadurch, dass er von seiner Mutter erzählt. Wir wissen: Er hat nicht nur eine Mutter, sondern auch einen Bruder und einen Onkel, und er wird von beiden geliebt. Von Tauriels Fami­lie erfahren wir nichts, wir wissen nur, dass Legolas‘ Vater sie in ihrer Karrie­re ge­fördert hat. Zur Zeit ist sie dabei, an die gläserne Decke zu stoßen: So weit, dass er sie als Braut seines Sohnes akzeptieren würde, geht er nicht. Le­golas scheint bisher noch nicht den Mut gehabt zu haben, seine Gefühle für sie zu zeigen – nur durch seine Eifersucht werden sie deutlich. Kili bietet ihr Wärme in einer Situati­on, in der sie einsam ist und nur wegen ihrer Kampfstärke wertgeschätzt wird.

1.4 Wie geht es weiter? Und was bedeutet die Liebesgeschichte für den Rest der Handlung?

Ich hoffe, dass Tauriel Kilis Frage, ob sie ihn lieben könne, mit ja beantwortet, sei es durch Wort oder Tat: seine Hand fester halten, seine Hand an ihre Brust drü­cken, oder ihn gleich küssen. Es wäre eine Absage an das Ideal der weißen, rei­nen, unberührbaren Frau; es würde bedeuten, dass sie irdischer und mensch­li­cher wird. (9) Es würde bedeuten, dass sie nicht länger einem Königssohn hinterher­schmachtet, der für sie tatsächlich unerreichbar ist.

Kili könnte nun beschließen, ebenfalls um der Liebe willen seine Leute zu verlas­sen, und sich gemeinsam mit Tauriel absetzen. Sie könnten sich eine Woh­nung in Seestadt mieten, sie müssten sich Jobs suchen, sie würden sich den Schwierigkei­ten stellen, die eine interkulturelle Beziehung mit sich bringt, ein­schließlich der komischen Blicke der Bewohner von Seestadt. Die Faszination würde schwinden: Tauriel würde Kili anschreien, weil er zu viel trinkt und mit den Menschenmäd­chen flir­tet, er würde sie anschreien, weil sie zu ver­krampft ist und die Dinge doch mal lo­ckerer sehen soll. Manchmal würden sie bereuen, dass sie füreinander ihre Heimat und ihre Leute verlassen haben, aber dann würden sie nachdenken und merken, dass es ihnen besser geht als vorher und sich wieder zu­sammenraufen. (Fanfic­tion-Plotbunnies in liebevolle Hände abzugeben…)

Aber wir wissen, wie die Geschichte weitergehen wird. Wir wissen, dass der Dra­che im Anflug auf die Stadt ist und sie zerstören wird. Wir wissen, dass ein Elben­heer unterwegs ist, um zu sehen, was mit den entflohenen Gefangenen geschehen ist, was beide in Loyalitätskonflikte bringen wird. Wir wissen, dass Kili am Ende stirbt. (Ich kann mir nicht vor­stellen, dass Peter Jackson wagen wird, an diesem Punkt von der Buchvorlage ab­zuweichen.)

Der Tod von Kili und Fili wird im Buch in einem einzigen eindrücklichen Satz be­richtet. Sie waren bei Thorin, als dieser in einem verzweifelten Ausfall versucht, das Schlachtglück zu wenden, und seine Neffen sterben beim Versuch, ihn mit ih­ren Leibern und Schildern zu schützen. Ihr Tod folgt, wie der gesamte Angriff, ei­nem sehr ar­chaischen Muster: Ein „Berserkerangriff“ bei dem die Krieger in ei­nem speziellen Trancezustand kämpfen, ohne auf ihre eigene Sicherheit zu achten. Sie sterben für ihren Anführer, was ebenfalls ein archaisches Muster ist. Dem An­führer, den Ka­meraden und der militärischen Einheit, der man angehört, gilt die höchste Loyali­tät. (10) Diese ist wichtiger als andere menschliche Bindungen und vor allem wichti­ger als eigenes moralisches Urteilen.

Im Buch gehört Kili zu den wenigen, die über Thorins Sturheit nicht glücklich sind, sondern sich danach sehnen, die Belagerung zu beenden und gemeinsam mit Menschen und Elben zu feiern. Eine Verbindung mit einer Elbin müsste diese Hal­tung verstärken und zu offenem Protest führen (und dadurch teilweise Bilbo die Schau stehlen.)

Allerdings stirbt Kili im Buch eben nicht während eines Kampfs gegen Menschen und Elben, der ihm zuwider sein sollte, sondern während eines Kampfes gegen Orks, die das Böse repräsentieren, so dass Berserkerangriff und Tod in der Schlacht als lobenswert dargestellt werden, insbesondere Thorins Tod, mit dem er für seine vorangegangene Sturheit Buße tut. Aber was bedeutet Kilis und Filis Tod, und was kann Kilis Tod innerhalb des Films bedeuten?

Für mich käme es vor allem darauf an, dass sein Tod kein erhebendes Gefühl zu­rücklässt, sondern ein Gefühl von Trauer und Entsetzen, das Gefühl, dass es nicht so hätte kommen müssen, nicht einmal in einer Geschichte, sondern dass er auch hätte überleben können, dass er selbst dann hätte leben können, wenn Tauriel vor ihm gestorben wäre. Es käme darauf an, dass der Tod nicht als Lösung für irgen d­etwas präsentiert wird, nicht einmal für Liebeskummer.

Aus diesem Grund hoffe ich, dass die Liebe zwischen Kili und Tauriel keine un­mögliche Liebe bleibt, sondern etwas, was hätte sein können, wenn es keinen Krieg gegeben hätte. Ich würde mir wünschen, dass die Schwierigkeiten einer Liebe zwischen Elbin und Zwerg (inklusive Größenunterschied) als lösbare Pro­bleme dargestellt worden wären, so dass der Tod nicht als einzig mögliche Lösung übrig bleibt, vor allem nicht als Lösung für das Problem einer Liebe zu einer uner­reichbaren Frau. Ich hoffe, dass vor allem die Liebenden selbst die praktischen Schwierigkeiten als lösbar ansehen und die ihnen verbleibende Zeit so gut wie möglich nutzen (11) .

2 Zu den Actionszenen am Ende des Films: Zwerge gegen Smaug

Neben den Szenen um Tauriel ist die Actionsequenz am Ende des Films, als die Zwerge gegen Smaug kämpfen, eine der umstrittensten Änderungen des Films ge­genüber der Buchvorlage. Auch hier haben sich die Filmemacher für das entschie­den, was sie für cool hielten: Spektakuläre Acti­on mit beeindruckender, wenn auch nicht topmoderner Technologie im Einsatz gegen ein Meisterstück der CGI-Technik. Das Problem ist nur, dass diese Szenen für die Handlung völlig überflüs­sig sind, schlimmer noch, dass sie überflüssig sein müssen, um die ursprüngliche Handlung nicht durcheinander zu bringen, und dass sie einige Entscheidungen der Figuren, aber auch einige Wer­tungen, die für Tol­kiens Geschichten typisch sind, in Frage stellen.

2.1 Maschinen gegen Drachenfeuer

Ich selbst mag die Kampfszenen im Berg, obgleich ich weiß, dass sie hinzugefügt und für die Handlung überflüssig sind. Ich mag sie deswegen, weil sie bis jetzt die intelligentesten Versuche darstellen, Smaug zu besiegen: Intelligenter als die Zwer­genarmee, die sich ihm im Prolog des ersten Teils entgegenstellt, intelligen­ter auch als die Pläne Gandalfs und Thorins, mit der vereinten Streitkraft der Sie­ben Königreiche der Zwerge den Drachen zu besiegen. (Dem Drachen ist es egal, ob er tausend oder zehntausend Zwerge im Drachenfeuer vernichtet. Sie wä­ren ihm gleichermaßen hilflos ausgeliefert, so wie Infanterietruppen dem Feuer von Maschinengewehren oder Granaten hilflos ausgeliefert sind.)

Thorins ad hoc entwickelte Pläne, den Drachen zu besiegen, sind auch intelligen­ter als Bard Versuch, den Drachen mit einem Bogenschuss zu töten. Realistisch gesehen ist solch ein Versuch sehr riskant: Bard muss in Todesgefahr genau zielen und darf die verwundbare Stelle nicht verfehlen. Von ihm und seiner Nervenstärke im letzten Augenblick hängt alles ab. Ob es überhaupt möglich ist, ein solch klei­nes, bewegtes Ziel mit einem Schuss nach oben zu treffen, kann ich nicht beurtei­len (12) . (Man sieht deutlich, wie Girions Pfeil auf seiner Flugbahn tru­delt.) Immer­hin weiß Bard im Film, dass es eine solche verwundbare Stelle gibt, und ist nicht darauf angewiesen, im letzten Augenblick durch die Drossel informiert zu werden.

(Im Buch siegt er also in erster Linie durch Glück, und weil Bilbo Vorarbeit ge­leistet hat.)

Thorins Versuche, den Drachen zu besiegen, scheitern. Der Drache lässt sich nicht durch Feuer vernichten, und er lässt sich nicht unter flüssigem Gold begra­ben. Man kann über­legen, ob es Gründe gibt, warum er scheitern musste: Möglicher­weise war absehbar, dass ein Feuerwe­sen nicht durch Feuer besiegt werden kann, und möglicherweise war absehbar, dass Smaug das Gold, unter dem er begraben wer­den sollte, würde schmelzen können. Möglicherweise hätte er durch das schie­re Gewicht des Golds erdrückt werden müssen (13) . Ich fürchte aller­dings, dass diese Art von Plausibilitätsüberle­gungen hier fehl am Platze ist – dann müsste man auch darüber nachdenken, ob ein Riesenzwerg aus Gold in so kurzer Zeit schmelzen kann. Der eigentliche Grund dafür, dass Thorins Pläne scheitern müssen, besteht nämlich darin, dass Thorin den Drachen nicht besiegen darf, weil Bard das tun muss.

Durch Thorins gescheiterte Pläne erhalten wir jedoch Hinweise darauf, wie es hät­te gelingen können: Durchaus die Maschinerie des Bergwerks einsetzen, aber den Drachen nicht mit Feuer, sondern mit Wasser bekämpfen, oder ihn nicht nur unter Gold, sondern auch unter Gestein begraben. Wenn Thorin seine Plä­ne nicht unter dem Stress einer Kampfsituation entwickelt hätte, sondern sich mehr Zeit hätte nehmen können, hätte es gelingen können.

2.2 Technik und Maschinen: Eine Erfindung der Orks

Im Kapitel „Over Hill and Under Hill“ befindet sich eine Beschreibung der Kultur der Orks beziehungsweise der Goblins. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Orks ungern mit den Händen arbeiten und daher Maschi­nen erfunden ha­ben, die ihnen diese Arbeit abnehmen. Außerdem lieben sie Ex­plosionen und sind vermutlich verantwortlich für die Erfindung diverser neuerer Me­thoden, viele Menschen auf einmal vom Leben in den Tod zu befördern. Zu der Zeit, zu der die Geschichte spielt, waren sie allerdings noch nicht so weit fortgeschritten.

Der Drache wird im ersten Kapitel als ein Wesen charakterisiert, das die Schön­heit eines Gegenstands nicht zu würdigen weiß, das aber immer den genau­en Marktwert kennt. Auch er steht für die moderne Wirtschaft und ihre Orientie­rung am Tauschwert, anstatt einfach ein Wesen aus alten Mythen zu sein. Er ist außer­dem eine Kampfmaschine, der Menschen und Zwerge hilflos ausgeliefert sind (14) .

Zwerge sind dagegen Handwerker, die Werkzeuge, aber keine Maschinen benut­zen, und die jedes einzelne Stück in liebevoller Arbeit herstellen (und beim Durchsuchen des Drachenschatzes einzelne Gegenstände dementsprechend würdi­gen können.) Die Technik im Inneren des Berges stellt daher einen Anachronis­mus dar: Maschinen mit Zahnrädern und Schwefelexplosionen passen nicht zu den Zwergen (15) .

Es passt ebenfalls nicht zu den Zwergen, dass sie ihre Maschinerie als Waffe ein­setzen. Zwar wollen sie „nur“ einen einzigen Drachen umbringen, aber ihre Me­thoden (Flammen, brennende Objekte, die geworfen werden) wären doch geeig­net, auch mehrere Menschen auf einmal umzubringen.

In Tolkiens Büchern benutzen die Guten solche Waffen nicht. Sie kämpfen mit Schwertern und Äxten und Pfeil und Bogen, also mit Waffen, mit denen man nur einen Menschen auf einmal umbringen kann. Individuelles Heldentum und indivi­duelle Geschicklich­keit sind noch von Bedeu­tung, etwa wenn Bard den Drachen erschießt. Außerdem werden die Opferbereit­schaft und Standhaftigkeit der einfa­chen Soldaten gelobt, etwa Bards Getreue bei seinem „last stand“ gegen den Dra­chen, oder eben Thorins Angriff während der Schlacht der Fünf Heere, der mit ei­ner viel zu kleinen Anzahl von Angreifern er­folgt, die aber umso entschlossener und standhafter kämpfen und bereit sind, für Thorin zu ster­ben. Aber Opferbereit­schaft und Standhaftigkeit können sinnlos sein, wenn es ge­gen einen übermächti­gen Gegner oder gegen überlegene Technik geht: Im Film zeigt dies der Prolog des ersten Films, als die Zwerge gegen Smaug marschieren und einfach niedergetrampelt werden.

2.3 Was hätte sein können

Im Buch steht den Zwergen die Technik des Erebor nicht zur Verfügung. Tolkien hat eine Welt geschaffen, in der es die modernen Waffen des Ersten Weltkriegs noch nicht gab, so dass individuelles Heldentum, strategisches Geschick und Durchhaltekraft noch von Wert waren (16) . Auch gegen den Drachen gibt individuel­les Heldentum den Ausschlag: Bard ist ein Held, wie es sie angeblich (siehe erstes Kapitel des Hobbit) nicht mehr gibt, und er gewinnt den Sieg über den Drachen. In einem Punkt unterscheidet er sich allerdings von den Helden aus den alten Ge­schichten: Er ist vorsichtig und ergreift nicht von sich aus die Initiative, den Dra­chen zu besiegen, sondern kämpft erst, als die Konfrontation unausweichlich ist.

Im Film wird Bard im Vergleich zum Buch aufgerüstet, mit dem Effekt, dass auch ihm nicht nur Heldenmut und Nervenstärke, sondern auch überlegene Technik zur Verfügung steht: Er kämpft nicht mit einem einfachen Langbogen, sondern mit ei­ner „Windlanze“, einer Art Ballis­ta oder fest montierter Armbrust, deren Durch­schlagskraft viel höher ist als die ei­nes gewöhnlichen Pfeils. Man kann mit ihr auch leichter zielen als mit Pfeil und Bogen, aber es dauert länger, sie zu spannen, dafür braucht man weniger Kraft. Technischen Fortschritt und Aufrüstung durch verbesserte Waffen gibt es nicht erst seit der Industrialisierung – und Waffen, bei denen die Geschicklichkeit des einzelnen nicht mehr den Ausschlag gibt, hat es schon vor der Entwicklung der Feuerwaffen gegeben. (Armbrüste waren im Spät­mittelalter die Waffe der Städter, die keine spezialisier­ten Kämpfer waren.)

Bards Heldentum wird teilweise durch die Kampfszenen im Erebor entwertet: Es gibt nun eine bessere Methode, den Drachen zu besiegen, nämlich das Ungeheuer, dessen Zerstörungskraft der von modernen Waffen gleicht, auf der gleichen Ebe­ne, nämlich mit Technik zu besiegen. Thorin scheitert zwar, aber sein Scheitern ist nicht logisch zwingend: er scheitert nicht wegen Fehlern in seinen Plänen, son­dern weil er keinen Erfolg haben darf. Seine Pläne sind ziemlich gut, und außer­dem hat er Gelegenheit, sich als Held zu beweisen. (Tatsächlich ist er schon bis zu dieser Szene viel heldenhafter, als er jemals im Buch war. Im Buch wird mehrfach betont, dass Zwerge keine Helden sind.) Bei allen Aktionen der Zwerge über­nimmt er die riskanteste Auf­gabe, ohne dabei leichtsin­nig zu werden: immer weiß er, wie er sich in Sicherheit bringt, wenn es ernst wird. Auf seine Akrobatikein­lagen hätte ich verzichten kön­nen – er ist ein Zwerg, kein Elb – aber wie er in der Eile den Kampf organisiert, ist beeindruckend.

Er muss schon vor dem Betreten des Erebor von der Schmiede gewusst haben, und es stellt sich die Fra­ge, warum er sie nicht in seine Pläne einbezogen hat, son­dern davon träumt, Smaug mit Hilfe der Zwerge aus allen Sieben Königreichen zu besiegen. Ein in Ruhe ausgearbeiteter Plan (mit einer B- und C-Version) hätte Er­folg haben kön­nen, und vielleicht hätte er die Menschen in Seestadt einschließlich Bards über­zeugen können, diesen Plan aktiv zu unterstützen. Die Frage, wie man mit dem Drachen umgehen soll, ihn bekämpfen oder ihn möglichst in Ruhe las­sen, damit er nicht noch mehr Schaden anrichtet, hätte sich auf eine andere Weise gestellt, wenn es einen realistischen Plan gegeben hätte, den Drachen zu be­siegen. Aller­dings hätte sich ein solcher Plan gegen Tolkiens Kritik am techni­sierten Krieg ge­wendet.

Im Prinzip ist bedeutet aber schon das Aufzeigen der Möglichkeit, dass Smaug durch Technik besiegt werden könnte, eine Entwertung von Bards Heldentat, die am Anfang des nächsten Films stehen wird. In meinen Augen haben die Zwerge ihm jetzt schon die Show gestohlen.

3 Der Schachspieler mit den weißen Figuren

Das Rededuell zwischen Bard und Thorin – Ende einer längeren Sequenz, in der die Zwerge und Bilbo Bard kennenlernen, von ihm nach Seestadt geschmuggelt und neu ausgerüstet werden – ist eine der am wenigsten umstrittenen Veränderun­gen des Films gegenüber dem Buch. Bard taucht nicht mehr während des Kamp­fes gegen den Drachen quasi aus dem Nichts auf, sondern wird langsam einge­führt, und die Konfrontation zwischen ihm und Thorin ist einer der dramatischen Höhepunkte des Films: Auf der einen Seite der vorsichtige Bard, der kein unnöti­ges Risiko eingehen will (schließlich muss er für seine Kinder sorgen) und sich so gut es geht mit Meister und Drachen arrangiert, ohne deswegen feige oder ange­passt zu sein, auf der anderen Seite Thorin, der zum Erebor zieht, ohne einen Plan zu haben, wie er den Drachen besiegen will, besessen von seiner Idee, sein Gold zurückzugewinnen. Thorin trägt den Sieg aus dem Rededuell davon, indem er den Seestädtern Versprechungen macht, die er (wie diejenigen, die das Buch kennen, wissen), nicht einhalten will, nämlich dass alle am Reichtum Erebors teilhaben wer­den. (Wer ge­nau hinhört, wird allerdings merken, dass er nicht einfach ankün­digt, den Schatz zu teilen, sondern dass er einen Wirtschaftsaufschwung ver­spricht, wenn die Han­delswege nach Norden und womöglich auch nach Wes­ten offen sind und Seestadt kein verlorener Außenposten mehr ist.) Goldgier ge­gen Vorsicht und den Wunsch, Menschenleben zu schützen – das Urteil scheint ein­fach. Thorin ist un­vernünftig, gierig und viel zu risikofreudig, während Bards Stimme die Stimme der Vernunft ist. Allerdings stellt der Prolog dieses Urteil in Frage.

Beim Prolog des Films handelt es sich um eine Veränderung, die schon von Tolki­en selbst vor­bereitet wurde. In den Anhängen zum Herrn der Ringe und in „Nach­richten aus Mittelerde“ finden sich Berichte von einer Begegnung zwischen Gan­dalf und Thorin, in der sie über Pläne sprechen, den Drachen zu besiegen und den Ere­bor zurückzugewinnen. Gandalf unterstützt Thorins Träume und sorgt dafür, dass sie zu Plänen werden, die in die Tat umgesetzt werden, und außerdem drängt er Bilbo den Zwergen als vierzehnten Gefährten auf.

Es gibt mehrere Versionen dieser Geschichte, so dass Peter Jackson hier eine ge­wisse Freiheit hat. Er erzählt diese Episode so, dass Gandalf als Initiator der Fahrt zum Erebor erscheint: Er drängt Thorin, dass er mit einer vereinten Armee der Zwer­ge aller Zwergenkönigreiche zum Erebor aufbricht, um den Drachen zu be­siegen. Thorin führt verschiedenen Gründe auf, warum dies unmöglich sei, aber Gandalf drängt weiter und macht Thorin klar, dass diese Unternehmung keinen Aufschub duldet, weil ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt sei. Am Ende steht ein Plan, der deutlich realistischer und konkreter ist als die Pläne der Zwerge im Buch (irgend­wie bis zur „Tür­schwelle“ gelangen und dort dann weitersehen.) Mit Hilfe eines Meisterdiebs soll Thorin den Arkenstein zurückgewinnen, so dass ihm die Zwerge der anderen Kö­nigreiche folgen werden. (Allerdings ist nicht klar, wie eine noch so große Zwer­genstreitmacht Smaug besiegen kann.)

Von seinen eigenen Moti­ven, den Drachen zu besiegen, spricht Gandalf nicht: Sein Ziel besteht darin, dass der Drache besiegt wird, so dass er von Sauron nicht gegen die wichtigsten Stützpunkte der guten Seite (Rivendell und Lorien) einge­setzt werden kann. Außerdem erklärt er den Zwergen nicht, warum sie gegen alle Vernunft einen Hobbit auf ihre Unterneh­mung mitnehmen sollen: Gandalf hat das Gefühl, dass dies eine gute Entschei­dung sein könnte, aber keine Argumente, die die Zwerge überzeugen, so dass er am Ende gehörigen Druck auf sie ausübt.

Thorins Motivation ist gegenüber dem Buch in verschiedener Hinsicht verän­dert. Es geht ihm nicht mehr nur um das Gold des Drachenschatzes, es geht ihm auch nicht um das wertvollste Juwel dieses Schatzes, sondern dieses Juwel ist nur noch Mit­tel zum Zweck Er braucht es, um die Königswürde zurückzugewinnen, denn nur, wenn er das Juwel besitzt, werden die Zwerge der anderen Königreiche ihm fol­gen. Sein eigentliches Ziel besteht darin, den Drachen aus Erebor zu ver­treiben – genau, was Gandalf ihm geraten hat. Er will das alte Zwergenkönigreich wieder errichten – seine alte Heimat zurückgewinnen, die Königswürde, die ihm zusteht, erringen, und nebenbei auch Gandalfs Pläne zur Befriedung des Nordens von Mit­telerde befördern. Dass zur Heimat ein Schatz gehört, macht sie umso begehrens­werter, aber der Schatz ist nicht das primäre Motiv. Er wird zwar bei der Ver­sammlung der Zwerge in Bilbos Haus als primäres Motiv genannt, aber in an­deren Situationen, in denen im Buch die Gedanken der Zwerge beim Drachenhort sind, (während ihres Aufenthalts bei den Adlern oder in Beorns Haus) redet im Film keiner von ihnen davon. Auch in der Konfrontation mit zwischen Thorin und Thranduil im Film scheint der Elb gieriger zu sein als der Zwerg. Nicht weil er den gesam­ten Schatz für sich und seine Leute möchte, sondern weil er an seinem alten Groll gegen die Elben fest­hält, schlägt Thorin den angebotenen Deal aus. Selbst auf der „Türschwelle“ denken die Zwerge im Buch in erster Linie an den Schatz, und au­ßer Balin (und Bilbo na­türlich) betritt keiner von ihnen den Tunnel, der in den Berg führt. Dies ist im Film durch eine Szene ersetzt worden, in der wir Balin und Thorin tief bewegt beim Anblick der alten Heimat sehen.

Thorin ist im Film also deutlich weniger leichtsinnig (und planlos) als im Buch, und seine wichtigste Motivation ist nicht mehr Gier nach dem Schatz, sondern Sehnsucht nach der Heimat. Die Entscheidung zwischen ihm und Bard ist nicht mehr einfach die Entscheidung zwischen Vernunft, Vorsicht und Verantwortungs­gefühl auf der einen und Leichtsinn, Habgier und Stolz auf der anderen Seite. Tat­sächlich gibt es sowohl Argumente dafür, den Drachen in Ruhe zu lassen und zu hoffen, dass er ruhig bleibt; als auch Argumente dafür, ge­gen ihn anzugehen und ihn zu besie­gen, so dass man nicht länger in ständiger Furcht leben muss, und die Entscheidung, welcher von beiden Recht hat, Thorin oder Bard, ist nicht einfach. Verschärft wird dieses Problem dadurch, dass diejenigen, die von einem Sieg über den Drachen am meisten profitieren würden, nicht dieselben sind, die den Preis für diesen Sieg zahlen müssen. Erforderlich wäre also eine breite gesellschaftliche Debatte, in der die Risiken und Erfolgssaussich­ten eines Angriffs gegen Smaug diskutiert werden müssten und in der besonderes Augenmerk auf diejenigen ge­richtet sein müsste, die die Hauptleidtragenden eines solchen Angriffs wären: Wie kann man sie schützen, und wie kann man materielle Schäden kompensieren?. Eine solche Debatte findet natürlich nicht statt, erstens weil sie nicht zu Mittelerde passt und zweitens, weil sie möglicherweise selbst in der realen Welt eher selten vorkommt. Auch hier lassen sich Menschen von Stimmungen mitreißen und ver­gessen die Gefahr, und die, die den Preis zahlen müssen, werden in aller Regel nicht gefragt und nicht gehört.

Drittens ist da Gandalf. Wir wissen mittlerweile, dass er einer der Istari ist, ein Maia, der von den Valar geschickt wurde, um den Kampf gegen Sauron zu organi­sieren, die treibende Kraft im Kampf des Guten gegen das Böse. Dies ist aller­dings nicht der Gandalf, den wir im ersten Kapitel des Hobbit kennenlernen:

„Gandalf! If you had heard only a quarter of what I have heard about him, and I have only heard very little of all there is to hear, you would be prepared for any sort of remarkable tale. Tales and adventures sprouted up all over the place wherever he went, in the most extraordi­nary fashion“

„,Dear me‘, he went on. ,Not the Gandalf who was responsible for so many quiet lads and lasses going off into the Blue for mad adventures?Anything from climbing trees to visiting elves – or sailing in ships, sailing to other shores.‘“

Nicht der Kampf gegen das Böse, sondern Geschichten und Abenteuer sind Gan­dalfs „Geschäft“, und so passt es zu ihm, dass er von den Zwergen den Auftrag annimmt, für ihr Abenteuer einen vierzehnten Gefährten zu finden (weniger als Meis­terdieb als wegen der Glückszahl), obgleich diese keinen realistischen Plan ha­ben, wie sie den Drachen besiegen können, und weil er sich bei seinem mor­gendlichen Gespräch mit Bilbo über diesen ärgert, be­schließt er, dass Bilbo derje­nige sein wird, der auf das Abenteuer geschickt wird. Für ihn kommt es nicht dar­auf an, dass der Drache besiegt wird, sondern darauf, dass es hinterher eine Ge­schichte zu erzählen gibt, und die gibt es in jedem Fall.

Peter Jackson und sein Team haben sich entschieden, dass Gandalf der weise Mai­a sein soll, der er im Herr der Ringe ist und als der er in den „Unfinished Tales“ dar­gestellt wird. Für ihn ist der Sieg über Smaug Teil seiner Strategie, Saurons Macht zu begrenzen und die Bedrohung gegen die Länder des Nordens zu mini­mieren. Dazu passt, dass er Thorin jetzt mit einem einigermaßen realistischen Plan auf den Weg schickt. Allerdings passt nicht zu seiner Weisheit, wie er Thorin für seine Pläne benutzt. Das Problem besteht nicht darin, dass Gandalf und Thorin unter­schiedliche Motive haben, den Drachen zu bekämpfen (dies ist der Fall bei den meisten Formen von Kooperation), sondern dass Gandalf egoistische Motivatio­nen Thorins ausnutzt, die er selbst nicht gutheißt: Rachegelüste, Ehrgeiz, Hab­gier, Stolz und womöglich auch die Sehnsucht nach der Heimat und das Bestehen auf dem, was er als sein Recht ansieht. Es bedeutet, dass Gandalf zunächst einmal die­se Gefühle schüren muss, da­mit Thorin sich auf den Weg macht, dass er aber hin­terher diese Gefühle wieder bändigen muss, was ihm nicht gelingt, da er abwe­send ist. Die Katastrophe ist vorhersehbar.

Außerdem denkt Gandalf nur in großen Zügen: Das Böse in Mittelerde muss be­siegt werden, und der Drache ist das Böse oder könnte ein Diener des Bösen wer­den. Dass manche Menschen (in diesem Fall tatsächlich in erster Linie Menschen und keine Zwerge, Elben oder Hobbits) diesen Sieg über das Böse teuer bezahlen müssen und wenig davon profitieren, kümmert ihn nicht: Ihn interessiert nur, dass insgesamt das Böse besiegt wird. Die Fragen, die eigentlich auf der Rathaustreppe hätten diskutiert werden müssen, nämlich wie der Drache besiegt werden soll, wie die Bewohner von Seestadt ge­schützt werden können, wie diejenigen, die materi­elle Verluste erlei­den, entschä­digt werden können – all das interessiert ihn nicht.

Tatsächlich ist der Film hier etwas besser als das Buch einschließlich der „Unfi­nished Tales“. Dort gibt Gandalf zu, dass der Drache „wider alle Hoffnung“ getö­tet wurde – eine Expedition zum Erebor ohne Aussicht auf einen Sieg über Smaug ist aber verantwortungslos und passt nicht zu einem weisen Gandalf. Der Plan, den er im Film vorschlägt, nämlich sich auf den Diebstahl des Arken­steins zu be­schränken, scheint besser durchdacht, aber auch er setzt die Menschen der See­stadt der Gefahr eines Drachenangriffs aus. Wenn Smaug feststellt, dass der Ar­kenstein gestohlen ist, er aber den Dieb nicht finden kann, ist die Wahrscheinlich­keit hoch, dass er seinen Zorn an Seestadt aus­lässt.

Gandalf wird zum Schachspieler, der andere in seinem Kampf gegen das Böse einsetzt. (17) Er nutzt Thorins eigennützige Ziele für sich selbst aus, und er gefährdet das Leben der Menschen in Seestadt. Bard stellt sich nicht nur gegen Thorin, son­dern auch gegen Gandalf, als er davor warnt, den Berg zu betreten. Beides ist glei­chermaßen berechtigt.

Anmerkungen

(1) Ich habe sehr viel Zeit auf den Seiten von TV tropes verbracht (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/HomePage) Dort findet man die wichtigsten Er­zählkonventionen aufgelistet. Ich habe nach einer deutschen Übersetzung für das Wort „Trope“ gesucht und werde jetzt zwischen „Erzählkonvention“ und „Motiv“ hin und her wechseln.

(2) Natürlich gibt es auch rote Sterne, etwa Beteigeuze im Orion. Und der Mond ist nur rot, wenn er auf- oder untergeht.

(3) http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/YoungLoveVersusOldHate

(4) http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/FlorenceNightingaleEffect

(5) Einige Kommentatoren bei http://www.herr-der-ringe-film.de haben angemerkt, die Heilungsszene sehe wie eine Sexszene aus. Mir selbst ist das nicht aufgefallen, aber nachdem ich die Szene mit dieser Bemerkung um Kopf noch einmal angesehen habe, muss ich zugeben, dass sie sich so interpretieren lässt.

(6) Mein erster Gedanke, als ich sah, wie Tauriel sich anschickte, Kili zu heilen, war: „Haben die Filmemacher Klaus Theweleit gelesen?“ Ich vermute, dass das nicht der Fall ist, sonst wären sie nicht so naiv in dieses Klischee gestolpert, wie sie es getan haben. Die Assoziation mit den „Männerphantasien“ war für mich dann aber der Hauptgrund, mich näher mit dieser Liebesge­schichte zu beschäftigen. Allerdings denke ich nach dem erneuten Lesen der „Männerphantasi­en“, dass die Liebesge­schichte zwischen Kili und Tauriel nicht in die Kategorie von Beziehung gehört, die von The­weleit beschrieben wird und die durch die Gleichzei­tigkeit von Erotik und Ablehnung von Ero­tik gekennzeichnet ist, sondern in die Kategorie, in der sich aus der Patient-Krankenschwester-Beziehung eine echte sexuelle Beziehung entwi­ckelt. Es wird auf das Ende der Geschichte an­kommen: welche Art von Beziehung und welche Art von Tod wählen die Fil­memacher für das Liebespaar.

(7) Tolkien selbst hatte mit diesem verqueren Frauenbild nichts zu tun. Er hat seine Frau Edith ge­heiratet, bevor er in den Krieg zog (und nicht etwa erklärt, er sei ihrer nur wert, wenn der Krieg gewonnen sei, wie einige der Soldaten, von denen Theweleit berichtet, die dann 1918 natürlich ein Problem hatten), und als er gegen Ende der Schlacht an der Somme an Grabenfieber erkrankte und den Rest des Krieges in Lazaretten in England verbrachte, bedauerte er nicht, dass er nicht bei seinen Kameraden war, sondern ließ sich von seiner Frau besuchen, die während dieser Zeit auch prompt schwanger wurde. Die Szenen, die ihn zur Geschichte von Beren und Luthien inspirierten – sie tanzte und sang für ihn – stammen aus jener Zeit. (Nachzulesen in der Biographie von Humphrey Carpenter und in „Tolkien and the Great War von John Garth.)

(8) Das erste Zitat stammt aus dem Kapitel „The King of the Golden Hall“, das zweite aus dem Kapitel „The Houses of Healing“.

(9) Auch hier ergibt sich wieder ein Problem dadurch, dass die Filmemacher nicht konsequent dar­über nachgedacht haben, wie sich eine solche Verbindung zwischen Zwerg und Elbin auf den Rest des gesamten Tolkien-Kosmos auswirkt. Es kommt in Tolkiens Universum zwar vor, dass eine Elbin einen Menschenmann liebt, aber solch eine Verbindung ist erstens etwas sehr selte­nes und damit besonderes,und zweitens wirft sie im­mer die Frage nach Sterblichkeit und Uns­terblichkeit auf. Eine Verbindung zwischen einer El­bin und einem Zwerg würde diese Frage in noch stärkerem Maß aufwerfen, und sie würde die „kanonischen“ Verbindungen zwischen Menschen und Elbinnen entwerten. Einfach eine Erzählkonvention vom Dachboden zu holen, weil sie cool zu sein scheint, rächt sich hier also: Sie passt nicht zum Ganzen. Dennoch hoffe ich, dass Tauriel Kili nicht zurückweist.

(10) Die Männerbünde im Hobbit und Herrn der Ringe werden immer wieder hervorgehoben und auf Tolkiens Kriegserfahrungen zurückgeführt, ohne aber problematisiert zu werden. Sie müss­ten aber problematisiert werden: Wenn eigenständiges moralisches Urteil durch Loyalität zur Gruppe ersetzt wird, kann dies katastrophale Folgen haben. Gerade im Hobbit kritisiert Tolkien diese Loyalität: Bilbo wird durch seinen „Verrat“ zum Helden.

(11) Insbesondere hoffe ich, dass die Heilungsszene nicht die einzige Sexszene bleibt. Natürlich soll der Film FSK12 beziehungsweise PG13 bleiben, aber ein paar intensive Küsse zwischen den beiden sollten Jugendlichen zugemutet werden können, und nach diesen Küssen sollte sich das Paar vom Rest der Gesellschaft zurückziehen, so dass alle sich ausmalen können, was sie tun.
(12) In “Guards Guards” von Terry Pratchett wird die Szene parodiert. Die Wachen versuchen, einen Drachen zu treffen, und sie wissen, dass die Chance sehr gering ist, aber wenn sie exakt eins zu einer Million ist, dann wird es ihnen nach den Regeln des Geschichtenerzählens gelin­gen. Am Ende ist die Chance nicht genau eins zu einer Million.

(13) Gold hat fast die zwanzigfache Dichte von Wasser. Unterhalb von einem Meter flüssigen Gol­des herrscht also der gleiche Druck wie in zwanzig Meter Wassertiefe, und unter dem Bauch des Drachens müsste der Druck entsprechend größer sein. Ich weiß nicht, wie ein Lebewesen von Smaugs Größe, das normalerweise in der Luft lebt, einen solchen Druck aushalten kann.

(14) John Garth behauptet, dass die Drachen, die beim Angriff auf Gondolin von Morgoth einge­setzt werden, mehr Ähnlichkeit mit modernen Waffen als mit mythischen Kreaturen hätten. Dies treffe besonders auf diejenigen zu, aus denen Orks entsteigen, als wären die Drachen ge­panzerte Fahrzeuge.

(15) Tatsächlich wurden mit Wasserkraft betriebene mechanische Schmiedehämmer schon im Spät­mittelalter eingesetzt. Die in den Öfen entstandenen Luppen (Roheisenklumpen) waren so groß geworden, dass es einfach nicht mehr möglich war, sie mit der Hand zu schmieden. Die Grenze zwischen „von Hand mit Werkzeug“ und „mit Maschinen“ ist weniger einfach zu ziehen, als es zunächst scheinen mag. Schon gar nicht ist es möglich, eine Jahreszahl anzugeben.

(16) Der Erste Weltkrieg wurde von den Zeitgenossen und wird auch heute noch als erster techni­sierter Krieg angesehen, in dem alte ritterliche Tugenden keinen Platz mehr hatten. (Allerdings hatte sich diese Entwicklung schon im Amerikanischen Bürgerkrieg angedeutet. Und beim Le­sen des Texts „der Begriff des Politischen“ von Carl Schmitt habe ich einen Hinweis auf einen Text gefunden, der schon zur Zeit der Napoleonischen Kriege beklagt, dass durch die damals moderne Artillerie persönlicher Mut und Kampfesfreude sinnlos wurden.) Er war vor al­lem da­durch gekennzeichnet, dass Artillerie und Schusswaffen (Maschinengewehre!) eine Per­fektion erreicht hatten, die es der Infanterie unmöglich machten die feindlichen Linien im Sturm zu überrennen. Auch in vorangegangenen Kriegen sind schon Infanteristen in Kanonen­hagel und in die Kugeln des Gegners hineingeschickt wurden, aber damals war beides zu inef­fektiv, um die Angreifer aufzuhalten. Im Ersten Weltkrieg führten solche Angriffe zu Desastern und trotz hoher Opferzahlen nie zu einem Durchbrechen der Front, sondern im besten Fall dazu, dass sich die Verteidiger einige Kilometer zurückziehen mussten. Die Befehlshaber auf beiden Sei­ten brauchten längere Zeit, um das zu begreifen und neue Strategien zu finden.

(17) Im „Herrn der Ringe“ benutzt Gandalf selbst das Bild vom Schachspiel in einem seiner Ge­spräche mit Pippin (Kapitel „Minas Tirith). Er hat keine Bedenken, Pippin als „Bauern“ zu be­zeichnen. Ob er sich selbst als Schachspieler oder als Königin sieht, ist unklar.

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17 Antworten zu Einige Gedanken zum Zweiten Hobbitfilm: Kriegt er sie?

  1. Matthias schreibt:

    Ich finde es schwierig, Gandalfs Motive so klar zu benennen. Der Film verlegt die Episode seiner Gefangenschaft durch den Hexenmeister zeitlich parallel zur Wanderschaft zum Erebor. Während zu begrüßen ist, dass seine Abwesenheit dadurch einen konkreten und guten Grund erhält, erfährt er ja eindeutig erst dort, dass der Hexenmeister der wiedergekehrte Sauron ist. Trotz aller dunkler Vorahnung kann er die Rolle des Drachen dann doch kaum so genau vorhergesagt haben. Es ist nicht ersichtlich, warum Gandalf im Drachen jetzt eine konkretere Gefahr sehen sollte als zweihundert Jahre zuvor. (Abgesehen davon, dass er nun kaum während der Gefangenschaft Thorins Vater treffen und die Karte zum Erebor erhalten kann.)

    Was mich gewundert hat, ist nicht so sehr die Verwendung von Tropes in den zur Handlung des Buchs hinzugefügten Elementen, sondern die Beschränkung auf Tropes, die schon *in den Herr-der-Ringe-Filmen* waren. Du hast die Heilszene angesprochen, Gandalfs Gefangenschaft käme dazu, der Berater des Meisters der Seestadt spiegelt Schlangenzunge, Thranduil Denethor…
    Die naheliegendste Erklärung wäre, dass die Macher ihr Publikum nur mit genau mit den Dingen locken wollen, von denen sie schon wissen, dass sie funktionieren. Ein etwas ambitionierterer Gedanke wäre, aufzuzeigen, dass in Tolkiens Welt Erzählmuster oft wiederholt werden und die Mythologie in vielen Punkten zirkulär ist – was sicher stimmt, wenn auch nicht unbedingt mit diesen recht kleinteiligen Episoden. Dann wäre sicher auch die äußerliche Ähnlichkeit zwischen Thorin und Aragorn sowie Bard, Eomer und Legolas beabsichtigt.

    Vieles, was mich beim Schauen des zweiten Films gestört hat, könnte sich als Aufbau der und Hinleitung zur Schlacht der fünf Heere geeignete Strategie erweisen. Die Marginalisierung der Drossel gehört sicher nicht dazu 😉

    Während ich dir hinsichtlich der problematischen Aspekte einer Mechanisierung in Tolkiens Welt uneingeschränkt recht gebe, denke ich, die erzählerische Funktion der montierten Armbrust ist eher, die Tötung des Drachen als gemeinsamen Erfolg darzustellen: es ist eine zwergische Waffe, Bards Vorfahr hat bereits mit ihr den Drachen bekämpft, seine Kinder (und die Zwerge?) helfen ihm dabei, sie zu erreichen.

    • susanna14 schreibt:

      Mein Vorwurf ist auch nicht, dass Tropes verwendet werden – es geht ja nicht ohne, und wenn man denkt, man hätte etwas ganz neues gefunden, stellt man in aller Regel fest, dass es uralt ist – sondern die Gedankenlosigkeit, mit der das geschieht. Die Filmemacher suchen sich aus, was sie „cool“ finden und was ihnen kurzweilig scheint und einen hohen Schauwert hat und außerdem, was irgendwie dramatisch wirkt. Sie denken ihre Veränderungen aber nicht durch. Ich könnte meine Kritik noch harscher formulieren: Wenn man ein Buch verfilmt, müsste man eine Idee davon haben, was dieses Buch ausmacht, was es aussagt oder worum es eigentlich geht. Der Hobbit ist zwar „nur“ ein Kinderbuch, aber ein ziemlich intelligentes Kinderbuch. Das Filmteam wollte die Geschichte ernster machen, indem sie die Handlung aus dem Hobbit zu einem integralen Teil des Kampfes Gut gegen Böse im HdR macht, anstatt sie als eigenständige Geschichte zu sehen, aber dadurch wird die Geschichte flacher statt tiefer.
      Man verändert die Geschichte, aber man schaut nicht, welche Auswirkungen dies fürs Ganze hat.

      Gandalfs Motive: Wie gesagt, das Problem steckt schon in den Veränderungen in den Anhängen zum HdR und in „Nachrichten aus Mittelerde“, es ist also nicht allein Peter Jacksons Schuld. Im Grunde ist die ganze Reise zum Erebor eine so schwachsinnige Idee, dass das Motiv „Wenn ich diesen unbedarften Zwergen Bilbo als Meisterdieb verkaufe, kommt bestimmt eine spannende Geschichte bei raus“ tatsächlich am ehrenwertesten ist. Du hast jetzt einen weiteren Widerspruch aufgezeigt: Warum ist der Drache jetzt gefährlicher als vor 200 Jahren, wenn Gandalf nicht klar ist, dass der Nekromant Sauron ist.

      Die Wiederholung von Tropes aus HdR ist mir gar nicht so sehr aufgefallen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die HdR-Filme nicht mehr so in Erinnerung habe. Warum ich bei den Büchern die Wiederholungen besser akzeptiere, weiß ich nicht. Vielleicht ist die „Kleinteiligkeit“ tatsächlich der wichtigste Grund: Dass Einzelheiten in den Film hineingenommen werden, statt sich um die Linie zu kümmern.

  2. Eine erfrischend vermittelnde Besprechung, die das Buch einbezieht ohne es zum Maßstab aller Dinge zu machen. Interessant zu lesen!

  3. Charlotte schreibt:

    Das war sehr interessant, vielen Dank!

  4. Maddi schreibt:

    Hallochen,

    hoffentlich kommen Tauriel und Kili zusammen! Das wäre so ein schönes Symbol für jede Liebe in unserer Gesellschaft von optisch ungleichen Paaren.

    Madleine

    • susanna14 schreibt:

      Optisch ungleich, oder aus unterschiedlichen Schichten, oder unterschiedlichen sogenannten „Rassen“…

      • Lena schreibt:

        Ich muss aber gerade diesem „optisch ungleichen“ Argument widersprechen. Mich hat es im Film aufgeregt, dass Tauriel sich natürlich in genau den einzigen Zwerg verliebt, der nach heutigen Maßstäben „aufgehübscht“ wurde. Warum nicht in einen dicken Zwerg mit Bart? Verdienen die keine Liebe? Fühlen die keine Begierden nach einer hübschen, schlanken Frau? Nein … diese Zwerge müssen natürlich ausschließlich für das Trink-, Fress- und Tollpatsch-Klischee hinhalten. Vermutlich bekommen sie eine ebenfalls „dicke Zwergin“ und der einzig schlanke, männlich angehauchte Charakter verdient auch einzig und allein die hübsche, schlanke Elbin.

        Das ärgert mich, denn das macht diese Liebe für mich ebenso klischeehaft und unauthentisch, wie es in den meisten Hollywood-Filmen inszeniert wird.

        • susanna14 schreibt:

          Daran habe ich natürlich noch nicht gedacht, aber du hast natürlich recht. Das einzige Gegenargument, das mir einfällt, ist, dass die anderen Zwerge (Bombur, Gloin) möglicherweise schon verheiratet sind, aber das zieht nicht für alle. Ori ist bestimmt nicht verheiratet. Ori hätte auch eine Elbin bekommen können. (Andererseits, ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob sie mit Zwerginnen nicht besser dran sind. Elben sind zwar hübscher, aber mit Zwerginnen kann man auch mal in die Kneipe gehen und bis zwei Uhr nachts saufen, sie kommen mit zum Fußballspiel des Lieblingsvereins und schreien noch lauter als man selbst, wenn ein Tor fällt, und vielleicht kann man mit ihnen auch mal den neuesten Ego-Shooter spielen. Vor allem lachen sie mehr als Elben.)
          Was ebenfalls traurig ist: dass die Zwerge bei Tolkien praktisch keinerlei Persönlichkeit (mit Ausnahmen wie Thorin, Balin und möglicherweise Kili und Fili) und dass es Peter Jackson auch nur bei wenigen (Bofur, Dwalin) gelingt, ihnen eine Persönlichkeit zu geben, obgleich Tolkien ihnen keine gegeben hat. Ich bin bei der Hobbitcon gewesen und habe einige der Schauspieler dort erlebt, sie sind ziemlich coole Typen, und Peter Jackson hat sie nur mit superschwerer Ausrüstung durch die Gegend rennen lassen. Bombur hat in zwei Filmen nichts gesagt.

  5. blaupause7 schreibt:

    Schöner Beitrag; zur Zeit schauen wir „Der Hobbit“ auf DVD. Gestern haben wir „Smaugs Einöde“ gesehen, übermorgen kommt der letzte Teil an die Reihe. Ach ja, die Beziehung zwischen Tauriel und Kili. Mir gefällt der Gedanke der Wärme und Zuneigung, die Tauriel von Kili erfährt, nicht von Legolas. Einen Schwiegervater wie den Vater von Legolas möchte ich nicht geschenkt haben; mir ist dieser Charakter äußerst unsympathisch. Mich fröstelt bei seinem Auftreten, das mich unfreilwilig an das von Lucius Malfoy erinnert. A propos erinnert: vielleicht sehe ich weiße Mäuse, aber mir kommt Tauriel wie ein Hybrid aus Arwen und Eowyn (meine Lieblingsfigur) vor.

    Und was das Erlegen von Smaug durch Technik angeht, hatte ich die Idee, dass sich Bilbo unsichtbar machen könnte, um dann von oben in die Nähe der fehlenden Schuppe zu gelangen, während die Zwerge Smaug ablenken. Und dann könnte Bilbo mit dem schwarzen Pfeil zustechen. Oder würde auch „Stich“ genügen? Ich bin mir da nicht so sicher.

    LG
    Ulrike

    • susanna14 schreibt:

      Vielen Dank! Es ist natürlich etwas seltsam, einen Kommentar zu einem Text zu erhalten, den ich vor zwei Jahren geschrieben habe. Da ich „Smaugs Einöde“ nicht wirklich gut fand, bin ich im Moment auch ein wenig „draußen“. Thranduil ist durch den Film tatsächlich als unsympathische Figur gezeichnet; im Buch kommt er sympathischer rüber. An Lucius Malfoy habe ich nicht gedacht, aber der könnte wirklich Pate gestanden haben, und Tauriel als Mischung aus Eowyn und Arwen könnte auch passen (nur ohne gutes Ende – die Szenen zwischen Eowyn und Faramir gehörten immer zu meinen Lieblingsszenen in Herr der Ringe.) Aber dass sie überhaupt ein Hybrid ist, erscheint mir plausibel: Das Team um Peter Jackson und Philippa Boyd scheint mir keine Figuren erschaffen, sondern Klischees zusammengerührt zu haben. Wenn dir noch mehr einfällt – warum nicht? (Ich bin keine Literaturwissenschaftlerin, aber so viel ich weiß, ist die moderne Vorgehensweise beim Analysieren von Literatur nicht die, dass man sich fragt, was die Autoren sich gedacht haben mögen, sondern einfach schaut, was Eingang gefunden hat, ob beabsichtigt oder nicht.

      Was Smaug anbelangt: Ich glaube, mich zu erinnern, dass in der Biographie von Tolkien (von Humphrey Carpenter) steht, dass Tolkien zunächst erwogen habe, Smaug von Bilbo erstechen zu lassen, dass er dann aber gemerkt habe, dass das nicht zu Bilbo passt. Meine Deutung ist die, dass Tolkien sich in die Klemme geschrieben hatte: Ein Meisterdieb zeichnet sich in den traditionellen Erzählungen dadurch aus, dass es ihm gelingt, etwas zu stehlen, was extrem gut bewacht ist, ohne dass der Besitzer es merkt, etwa einen Gegenstand, den der Besitzer unter dem eigenen Kopfkissen aufbewahrt. Wenn die Geschichte sich so entwickelt hätte, wie sie im ersten Kapitel angelegt ist, hätte Bilbo sich dazu einen Trick überlegen müssen. Der Ring hätte ihm möglicherweise sogar einen solchen Trick erspart. Das Problem ist nun aber, dass der Schatz viel zu groß ist, um ihn auf diese Weise fortzuschleppen (den Arkenstein hätte man einzeln stehlen können, und dann hätte Thorin ihn nutzen können, die Heere der Sieben Zwergenkönigreiche zu versammeln, wie im Film angedeutet, aber dann wäre es eine andere Geschichte geworden), sondern den ganzen Schatz erhält man nur, indem man den Drachen tötet. Damit hat Tolkien aber das Genre gewechselt: in einer Schelmengeschichte wird das Opfer nicht getötet, sondern bleibt am Leben und ärgert sich, dass es überlistet wurde. Wenn der Drache getötet werden muss, dann ist er im Genre der heroischen Erzählungen gelandet, und dazu braucht er einen Menschen, keinen Zwerg oder Hobbit. (Er hat sich Thorin auch nicht jung und gutaussehend vorgestellt.)

      • blaupause7 schreibt:

        Vielen Dank für deine ausführliche Antwort; dass Du den Text schon vor so langer Zeit geschrieben hast, war mir gar nicht bewußt. Ich hatte ihn nur beim Stöbern entdeckt und war angetan von Deinen Ausführungen zu dem Hobbit, weil wir – wie gesagt – gerade die Filme schauen (ins Kino haben wir es damals nicht geschafft). Hm, Literaturwissenschaftlerin bin ich auch nicht – ich gehe eher unbedarft an solche Bücher heran, oft auch Jahre später als zu dem Zeitpunkt, wo sie der große Verkaufserfolg sind. Aber ich meine, mich erinnern zu können, irgendwo gelesen zu haben, dass Tolkien (ich bin da wie gesagt, kein Experte) etwas gegen geschichtliche Vergleiche und Allegorien hatte.

        Da ich gerne Fantasy und gruselige Filme schaue, ziehe ich da natürlich unwillkürlich Vergleiche. Und teilweise hatte ich den Eindruck, dass Szenen aus „Herr der Ringe“ recycelt wurden. Aber das ist nur so ein Gefühl.

        LG
        Ulrike

        • susanna14 schreibt:

          Im Vorwort zum Herr der Ringe hat Tolkien geschrieben, dass er Allegorien und historische Vergleiche nicht mochte, aber durchaus für Anwendbarkeit zu haben war. Das Filmteam hat den Hobbit aufgeblasen und aus einem Kinderbuch mit einer gehörigen Portion Ironie ein Fantasy-Epos gemacht, das eine ebenbürtige Vorgeschichte zum Herrn der Ringe sein sollte – und da sie nicht besonders originell sind, haben sie sehr viel bei sich selbst abgekupfert. Ich betrachte mich nicht mehr als dem Fandom zugehörig – wenn du nach Seiten richtiger Fans suchst, wirst du noch viel mehr Anleihen finden. Hier ist die „grüne Hölle“, so genannt wegen der heftigen Auseinandersetzungen, da findest du bestimmt vieles: https://www.herr-der-ringe-film.de/v3/de/index.php

          lg, Susanna

    • Sophia schreibt:

      Ich finde das das mit Tauriel und Legolas hätte funktionieren können.
      Meinen Glauben nach siegt die Liebe meistens immer.
      Ich bin schließlich auch ein Legolas und ein Tauriel Fan…
      Ich währe für Legolas und Tauriel.(nichts gegen die anderen)
      Und das mit Draco Malfoy und Thranduil stimmt.(lach)

      • blaupause7 schreibt:

        hui, auf den alten kommentar hast du geantwortet? das find ich sehr nett. Den Hobbit hab ich ja schon ewig nicht mehr gesehen; im Moment haben andere Geschichten Vorrang.

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